Eine treffende Beschreibung und doch auch etwas zu kurz gesprungen - was bereits in der Überschrift sichtbar wird: Wir sind als Menschheit unumkehrbar im Zeitalter der Globalisierung, weil wir die Grenzen der globalen Möglichkeiten überschreiten.
Es gab und gibt ja durchaus starke Impulse die "Blüten" der Globalisierung einzuhegen - nicht zuletzt hier in Deutschland z.B. die Initiative des ehem. Entwicklungsministers Gerd Müller im Hinblick auf Lieferketten und der EU zur Sozial- und Umwelttaxonomie. Wer immer hart gegen solche Veränderungen angekämpft hat und es auch heute und vermutlich auch morgen noch tun wird, sind die Wirtschaftseliten, die solche Korrekturen als unzulässigen Eingriff in den freien Markt brandmarken.
Richtig wäre, wenn wir die in den Lieferketten stattfindenden Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen als Produkteigenschaft und damit als Produktmangel wahrnehmen würden. Es wäre eine marktkonforme Haltung, die die richtige Wirkung erzeugt. Probleme, die dabei zu lösen sind, ist die Frage wie und in welchem Maß solche Aspekte eingepreist werden können und welche Rechtsnormen dies erlauben. Es müssten deutliche Preisaufschläge - als Zoll, Steuer oder Abgaben (?) - sein, die der Größenordnung nach dazu geeignet sind und dazu verwendet werden die Schäden zu beheben, Ausgleich für die Betroffenen zu organisieren und auf "kranke" Strukturen Einfluss zu nehmen.
Eine globale gegenseitige Abhängigkeit zu beseitigen ist wohl kaum möglich und auch nicht uneingeschränkt wünschenswert. Wie die Sanktionen zeigen, wirkt diese wechselseitige Abhängigkeit ja in beide Richtungen.
Der Vorschlag von Mario Dragi beim deutschen "Gas-Problem" mit einem Preisdeckel zu reagieren und die Differenz zum Marktpreis in einen Fonds einzulegen um für die Geschädigten - hier die Ukraine - entspr Hilfe zu organisieren und zu leisten, wäre ein markgerechter Schritt mit sicherlich guter Wirkung!
Die Endlichkeit unserer Erde zu ignorieren führt zur globalen Katastrophe. Diese globale Abhängigkeit können wir auch mit noch so viel Autarkie-Bestrebungen – ob national, EU-weit oder in noch größerem Radius – nicht auflösen. Wichtig wäre eine Umkehr der "freien Welt" zur Einsicht der Endlichkeit oder zu den „grenzen des Wachstums“ – wie dies der Club of Rome bereits vor vielen Jahren durchaus richtig formuliert hat. Es lebt sich nicht wirklich gut im gedankenlosen Konsum-Taumel und Börsen-Fieber-Schüttelfrost-Wechselspiel.