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Wie Lebensraum aus Vorläufigkeit erwächst.

 

Jahreszeiten –Ausstellung mit Malerei und Grafik von Norbert Leo Müller in der Kunstgalerie peregrinus in Scheidegg

 

Der Vollkommenheit, die jede Kunst anstrebt, setzt Martin Schleske – Physiker und Geigenbauer mit Weltrang – mit dem Begriff der Vorläufigkeit ein Gegenüber, das der lähmenden Wirkung der Vollkommenheit Lebenskraft verleiht. Eine ähnliche Sicht kristallisierte sich in dem Gespräch heraus, das der Galerist Tilmann Wolf mit dem Maler und Grafiker Norbert Leo Müller aus Röns bei Feldkirch führte:Müller befasst sich künstlerisch mit dem, was ihn umgibt. Die Berge des Rätikon, die Landschaft und Vegetation der umgebenden Natur wie auch im eigenen Garten oder auf Reisen: In der Ausstellung sind auch Impressionen aus den Ockerfelsen von Roussillon, am Fuße des Luberon in Südfrankreich, zu sehen.

Seine Aquarell-Malerei unterscheidet sich deutlich von dem, was üblicherweise die Aquarelltechnik prägt: Anstatt harmonisch schmeichelnd ineinanderfließenden Farben setzt er durch feine weiße Adern getrennte lebendige und doch eher monochrome Flächen, die als Gesamtheit den jeweils typischen Charakter der Pflanzen und Landschaften wiedergeben – zu jeder Jahreszeit: ob im Sommerkleid oder frisch beschneit.

Diese Malweise, dieses Gestaltungsprinzip, das noch stärker in seinen Holzschnitten hervortritt, trifft den Charakter des Dargestellten und lässt dem Betrachter dabei viel Spielraum beim Sehen. Sie verbindet die gegensätzlichen Aspekte des Sehens: Auf der einen Seite steht mit der Detailtreue der Aspekt einer exakten Wahrnehmung und auf der anderen Seite liegen mit der Art des eher flüchtigen Blicks Aspekte der intuitiven und seelenhaften Wahrnehmung. Das geschieht bei Müller ohne dabei bewusst zu verfremden oder verkrampft zu abstrahieren, ohne den Betrachter zu bevormunden oder vorsätzlich in seinen Sehgewohnheiten zu stören.

Nachdem im musikalischen Teil der Vernissage ein Damen-Trio „Dona nobis pacem“ dreistimmig intoniert hatte, schloss sich für den Galeristen ein Kreis:

Die Bilder lassen Raum, der trotz klarer Bildsprache bildnerisch nicht festgelegt ist, und geben dem Betrachter einen Gestaltungsauftrag beim Schauen. Das kann man als Symbol für Friedensprozesse sehen: Vermeintlich alles lückenfrei und unumstößlich klar zu wissen ist ein Anspruch, der dem anderen keinen Spielraum lässt - Streit um die Wahrheit, die im realen Leben in der Regel nicht eindeutig ist, liegt nahe. Das „Nicht-Wissen“ als Teil der Wirklichkeit schafft den Raum, in dem unterschiedliche Menschen zusammenfinden können.

 

Die Ausstellung wurde am 2. April 2022 eröffnet und ist bis zum 11.Juni 2022 zu sehen.

Geöffnet ist nach telefonischer Abstimmung oder auch spontan, wann immer die Galeristen verfügbar sind: Tel +4915776088145, Hitzenbühl 9 in D88175 Scheidegg, www.galerie-peregrinus.de.

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